Ich habe als Primarlehrer vor der Pensionierung einige Jahre an der Unterstufe unterrichtet und dies mit grosser Freude. Mir schien in der Gestaltung der Lektionen bestand noch eine grosse Freiheit, zumal mit den Halbklassen (sprich weniger Schüler im Schulzimmer) viel kreative Elemente möglich wurden: Z.B. Pantomimen, Musizieren, Gruppengespräche, meditative Momente, soziale Trainings und anderes. Dies hatte meines Erachtens eine wohltuende und beruhigende Wirkung auf die Schüler. So wurden sie bereit, auch wieder intensive und anforderungsreiche Lernsequenzen zu bestehen.
In den Lektionen, in denen alle Schüler anwesend waren, war dies nur sehr begrenzt möglich. Mit den Klassen von 20 - 26 Schülern auf dem engen Raum des Klassenzimmers ist wenig bis keine Bewegungsfreiheit für die Schüler möglich. Da kann es für Kinder zum Stress werden, für einige Stunden am Morgen auf einem Stuhl ruhig sitzen zu müssen. Ich finde die Abschaffung der Halbklassen in der 1. und 2. Klasse daher eine grosse Qualitätseinbusse unserer Volksschule. Vor allem auf dem Hintergrund der Sparziele der Politiker!