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Weiteres Argument gegen Grundstufe: "Freiwilligkeit" in Frage gestellt
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Den Entscheid, ob in einer Gemeinde die Grundstufe eingeführt wird, oder nicht, treffen alleine die Schulbehörden. Bindende Abstimmungen oder Beschlüsse der Schulgemeindeversammlungen dazu sind ausgeschlossen.
Unter dem Gesetz über die "freiwillige Einführung der Grundstufe" stellen sich viele Eltern / Bürgerinnen und Bürger / Elternräte vor, dass sie dann immer noch selbst in ihren Gemeinden werden mitentscheiden können und die Wahl hätten. Also tatsächlich - wie es der Gesetzestitel suggeriert - der Gang in die Grundstufe freiwillig ist. Das ist jedoch nicht der Fall. Eine Frage, die heute kantonsweit vom Volk diskutiert wird, wird dank Gegenvorschlag zur Sache einiger weniger Akteure.
2 x Nein zur Grundstufe - NEIN zur Prima-Initiative und Nein zum Gegenvorschlag
A NEIN ZUR GRUNDSTUFE (Prima-Initiative = Flächendeckende Einführung der Grundstufe und Abschaffung des Kindergartens)
Die finanzielle Wahrheit
Jährliche Mehrkosten von über 60 Millionen für zusätzliche Lehrpersonen in der Grundstufe Zusätzlich sind für die Grundstufe teure Erweiterungen der Schulanlagen nötig. Diese Kosten gehen voll zu Lasten des Steuerzahlers und fehlen an anderen Orten. Z.B für kleinere Klassen. Das Grundstufenmodell ruft nach einer Fortsetzung des altersdurchmischten Lernens auf der Mittelstufe in Form von vier Jahrgängen in einer Klasse. (8 bis 12-Jährige zusammen).
Die pädagogische Wahrheit
Die Grundstufe ist eine neue Schulstufe, in welcher das gezielte, schulische Lernen den Unterricht bestimmt. Kindergartenspezifischen Unterrichtsmethoden werden ersetzt durch häufige Gruppenwechsel welche Unruhe in den Unterricht bringen. Die Grundstufe mit der grossen Alters- und Entwicklungsspanne (4 bis 8-Jährige) entspricht in keiner Weise den Bedürfnissen der Kinder. Die Kinder werden mit Themen konfrontiert für die sie noch nicht bereit oder mit denen sie unterfordert sind (Sprache, Medien, Sexualität usw.). Viele Quartierkindergärten verschwinden. Die Schulwege werden länger. Der Kindergarten hat sich weiterentwickelt. Die emotionale, naturnahe, gemütvolle Begleitung, eine reiche Spielumgebung, Unbeschwertheit und viele aktive Bewegungsangebote gehören zum frühkindlichen Erleben im Kindergarten. Der heutige Kindergarten fördert individuell und entwicklungsgerecht, zentrale Grundlagen und soziale Kompetenzen werden geübt. Lesen, Schreiben und Rechnen gehören zum ganzheitlichen Angebot. Im Kindergarten ist die Unterrichtssprache gemäss Volksentscheid grundsätzlich Mundart. Mit der Grundstufe wird dieser Auftrag völlig verwässert. Der Kindergarten kann in 1,2 oder 3 Jahren durchlaufen werden. Damit ermöglicht er einen opti-malen und sanften Übergang zum schulischen Lernen. Namhafte Kinderpsychiater und Kinderärzte lehnen die Grundstufe ab. Der Evaluationsbericht zeigt: Die Grundstufe braucht es nicht, der Kindergarten ist besser.
B NEIN ZUM GEGENVORSCHLAG (Freie Wahl zwischen Kindergarten und Grundstufe = Salamitaktik zur Abschaffung des Kindergartens)
ZWEI Modelle in EINEM Kanton: Damit wird der Volkswille zu „Harmos“ missachtet. Die örtlichen Schul-Behörden entscheiden alleine über die Einführung der Grundstufe, der Stimmbürger hat nichts mehr zu sagen. Die Volksschule wird vom Kindergarten bis zur Oberstufe zu einer Dauerbaustelle.
Am 25. November 2012 gilt es den Kindergarten zu erhalten:
Es ist absolut stossend, dass Grundstufenschulen gegenüber den Kindergärten deutlich mehr finanzielle Mittel erhalten. Damit entsteht zwischen den Gemeinden eine Ungleichheit, die dem Geist der Chancengerechtigkeit in der Zürcher Bildungslandschaft völlig zuwiderläuft. Es braucht gleich lange Spiesse für einen möglichen Wettbewerb zwischen den beiden Modellen, sonst steht jeder Vergleich auf einer schiefen Grundlage.
Der Vergleich Kindergarten / Grundstufe hinkt gewaltig, wenn die Grundstufe mit 150 Stellenprozenten gegenüber dem Kindergarten übervorteilt wird. Diese Wettbewerbsverzerrung wird bei einer allfälligen Annahme des Gegenvorschlags zu einem unschönen Finanzgerangel und letztlich zu erheblichen Kostenfolgen führen.