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Integration und Individualisierung oder: Die Illusionen der Ideologen.
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Eine unvoreingenommene, realistische und daher kritische Beurteilung der neusten Sirenenklänge schulhoheitlicher Provenienz ist aus der Sicht der Praxis aber auch im Kontext bündiger Theoriekritik mehr als berechtigt. Nun verkünden uns hymnische Lobpreisungen, dass die Integration der Schwächeren in Regelklassen kein Ideologie-derivat sondern eine pädagogisch heilsbringende Frohbotschaft sei.
Dazu 5 kurze Antithesen:
1. Integrative Unterrichtsformen desavouieren permanent die Betroffenen. Ihnen wird täglich bewusst gemacht, wie sehr sie nicht mitkommen und gemessen an der Klassennorm eine Sonderbehandlung nötig haben. Enttäuschte Desintegration ist die zwingende Folge.
2. Markant Schwachbegabte erfordern eine Pädagogik der geschützten Werkstatt. Generell verkennen die Integrationisten zudem die genetischen Anteile der Intelligenz; oder frei nach Lichtenberg: "Es können keine Wellen entstehen, wenn man einen Stein in einen Sumpf wirft."
3. Der organisatorische Aufwand mit Zusatzlehrpersonen steht in keinem akzeptablen Verhältnis zu den kärglichen Ergebnissen. Diese werden von den Integrationsschwärmern geschönt und da und dort machen sich die Beteiligten etwas vor und gewähren den Resultaten ein kosmetisches Lifting.
4. Die permanente Rücksicht auf schwächer Begabte behindert die Entwicklung der Besseren. Man könnte sich ja in diesem Zusammenhang auch die „Sonderschulung“ der Begabten überlegen.
5. Die Niveauspanne in integriert geführten Klassen wird zu gross und ist didaktisch nicht seriös gestaltbar.
Zudem sei hier auch gleich die Hypothese der Individualisierung des Lehrens und Lernens skeptisch betrachtet. Allein schon aus didaktischen Machbarkeitsgründen, aus Gründen der gerechten Beurteilung und der Lebenstauglichkeit ist dieses Konzept mehr als fragwürdig, wenn man bedenkt, dass Konkurrenz und Leitungsanforderungen spätestens im Berufsleben ganz anderen Alltags-Kategorien gehorchen.
Individuelle Sonderleistungsrechte, ad personam zugeschnittene Resultatbewertung und andere Privilegien sind in der Tat ungerecht, es sei denn, sie sind durch hervorragende Leistungen und Ergebnisse gerechtfertigt.
Zudem wäre es erstrebenswert, einmal durchzurechnen, was wohl kostengünstiger ist: Eine Schule mit einer Batterie von Sonderlehrpersonen oder eine Schule mit kleineren Klassen, welche eine Lehrperson mit einer starken behördlichen und materiellen Rückendeckung auch tatsächlich bewältigen kann? ________________________________________
Unser Mitglied valtrentin hat sich grundlegende und äusserst lesenswerte Gedanken zu den Schulreformen gemacht. Wir fügen hier den Link zu diesem umfassenden Papier mit dem Titel "12 Thesen für eine Schul-Reformation ad fontes und gegen Reformen ad libitum" ein. der Administrator
valtrentin
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