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Zur Forumstätigkeit: Ein Lichtblick am Ende des Tunnels
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[…] Letzthin habe ich eine Zusammenfassung zu den zehn Diagnosepunkten (Pilotphase I) bezüglich unserer Volksschule gelesen: besser, fundierter und vernichtender könnte man das meiner Meinung nach nicht formulieren. Besten Dank und viel Erfolg für die weitere Unterstützung, des (bis jetzt noch schweigenden!) Rests der etwa 10000 Lehrpersonen im Kanton Zürich.
Ein Lichtblick am Ende des Tunnels sind die Ergebnisse im Kanton Aargau, wo sogar die in der gegenwärtigen gesellschaftlichen Situation Sinn machenden Einrichtungen, wie die Unterstützung von Tagesstrukturen, samt dem Bildungsdirektor gekübelt wurden. (Ich verfolge interessiert, die hilflosen bis sehr präzisen Kommentare in den Medien.) Für mich sind hier sehr deutliche Zeichen gesetzt worden, die uns ermahnen, mit unseren Ressourcen wieder menschenzentriert Haus zu halten.
Der eben hinter uns gebrachte Weiterbildungstag u.a. zum Thema "Einführung des neuen sonderpädagogischen Konzepts auf nächstes Schuljahr" hat mich nach 40 - jähriger Tätigkeit als Primarlehrer, Mittelstufe in einer zürcherischen Gemeinde echt erschüttert: Von jung bis mittelalt (ich bin der um Jahrzehnte älteste) haben zunächst einmal nur Bahnhof verstanden. Die Teilnehmer versuchten, sich eine Meinung zu machen. Am Schluss kristallisierte sich aus dem verwirrenden Pädagogendeutsch eine Art Essenz heraus (vermutlich wird uns da ein komplettes Missverständnis vorgehalten):
Du (Klassenlehrperson) bist in dieser Jekami - Veranstaltung die wichtigste Person. Go back to square one und versuch dich nun wieder als kompetente Klassenlehrperson zu profilieren, die sich für deine von den Experten gestempelten Kindern einsetzt. Kämpfe im Pädagogischen Team für einen Platz bei der schulischen Heilpädagogin (mit ingesamt aus neun Klassen zu betreuenden Kindern). Im Pädagogischen Team (PT) und dann später im Interdisziplinären Team (IDT) kannst du möglicherweise noch mehr Lektionen herausholen. Dass bei diesem Einsatz keine Zeit und Kraft für die Beziehung mit den Kindern übrig bleibt, erwähnt niemand; oder vielleicht jene 25 - jährige Teilzeit-Kollegin, die nach acht-monatiger Tätigkeit an unserer Schule sagt: Du, ich habe auf Sommer gekündigt. Ich kann den Lernbedürfnissen der Kinder einfach nicht genügen.
Ich möchte dem Moderatorenteam des Forums Mut machen, die Volksschule auf einen wirklichen Reformkurs zu bringen, wo der Dienst am Menschen (Kinder und LP) wieder im Mittelpunkt sieht.
Ergänzend ist zu bemerken: Nach zwei Wochen Probelauf im neuen Schuljahr (2009/10) ist das beschriebene gewünschte Vorgehen wegen organisatorischer und vor allem pädagogischer Überforderung der IF-Lehrerin - die knapp 200 Klassenkameraden der integrierten IF - Kinder sind eben schlicht zuviel des Guten - zurück buchstabiert worden. Der Schulleiter hat eine Teilseparation angeordnet: Vorderhand erhalten die teilleistungsschwachen Mathematiker ihre Unterstützung in einem separaten Raum. Der von der BID erhoffte Spareffekt wurde aber wunschgemäss erreicht: Anstatt 10 Lektionen werden die IF - Kinder meiner Klasse noch während sechs Lektionen speziell geschult.
(Dieser Beitrag ist bereits im Mai 2009 verfasst worden und “liegen geblieben”. Wir holen nun die Publikation mit einer Ergänzung aus dem laufenden Schuljahr nach. Der Admin.)