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Die Akzeptanz der Klassenkameraden spielt eine grosse Rolle
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Meine Erfahrung ist, dass Kinder mit einer körperlichen Behinderung generell eine viel grössere Akzeptanz in der Klasse erfahren als Kinder mit Verhaltensauffälligkeiten. Den ersteren sieht man es ja an, dass sie eine Beeinträchtigung haben, so ist das Verständnis sofort da und man ist hilfsbereit. Bei ADHS-Kindern hingegen braucht es sehr viel mehr Aufklärungsarbeit. Die Klassenkameraden fragen sich dauernd: Warum benimmt sich der oder die so komisch? Sie wissen nicht wie sie darauf reagieren sollen.
Es ist schon eine Weile her, als ich als Klassenlehrerin ein volles Pensum unterrichtete und damals sprach noch niemand von IS, aber es kam immerhin zweimal vor, dass ich ein Kind mit einer körperlichen Behinderung in meiner Klasse hatte und das klappte wunderbar. Mit Freuden denke ich an diese Zeit zurück.
Dreimal ist es auch vorgekommen, dass ich ein Kind mit ADHS (damals hiess es allerdings noch POS) zu betreuen hatte. Einmal ging das sehr gut, einmal sosolala, beim dritten Mal jedoch überhaupt nicht. Dieses Kind musste dann in ein Heim. Ich war damals sehr verzweifelt, weil ich dachte, die grösste Versagerin aller Zeiten zu sein, obwohl die Analysen ergaben, dass es nicht an mir lag. Ich weiss, dass meine Erfahrungen nicht im Geringsten repräsentativ sind. Trotzdem erzähle ich das hier, weil ich selbst immer mehr zur Ueberzeugung gelange, dass man von Fall zu Fall entscheiden sollte.
Das Wohl des Kindes müsste unbedingt immer im Zentrum stehen. Es gibt wirklich Kinder, für die eine Sonderschulung der bessere Weg ist. Aber wenn die Prognosen gut sind, sollte man es versuchen mit der Integration.
Man müsste nun einfach noch ein solches Instrumentarium entwickeln, um diese "Prognosen" ermitteln zu können.