Herzlichen Dank, den Beiträgen von Rösli46, ELTFRUST und ELTherz kann ich mich nur anschliessen, gratuliere!!
So ein süsser Baby-Popo mit den beiden Stempeln drauf wäre wirklich mal ein Plakat wert!!! Obwohl die Gegner würden uns sofort vorwerfen, dass wir nun selbst Babys als Werbezwecke missbrauchen.

Liebe Grüsse
Anna-Paula

an Eltfrust
Siehe da, eine verwandte Seele.Im Vorfeld der Harmos-Abstimmung in SG,und nach meinem Horrortraum, machte ich mir vor allem Sorge um die Früheinschulung, und als dann noch Stimmen laut wurden, man müsste die Kinder doch schon ab dem sechsten Monat..., sah ich dieses Bild vor mir: ein junges Paar wartet im Gebärsaal auf die Geburt ihres ersten Kindes, vor dem Gebärsaal warten zwei vom Staat beauftragte Herren in Keidung und Krawatte darauf, eben diesem Kind den Stempel aufzudrücken. Ich wollte einen mir bekannten Lehrer fragen, ob er daraus nicht eine Karrikatur zeichnen könnte,um sie in der Zeitung zu veröffentlichen. Aber eben: mir fehlte die Zivilcourage. Da lobe ich mir dieses Forum, denn da können sich auch jene äussern, die sich nicht trauen, sich an die Öffentlichkeit zu wenden.Gerade unter diesen Personen gibt es aber sicher viele, die interessante Ansichten und Anregungen preisgeben könnten. Also: getraut Euch.

an exUSfamfrau und alle Interessierten

Mir ist die Hausfrauen- und Hausmännergewerkschaft sehr wohl bekannt und ich schätze und bewundere deren Engagement sehr. Diese und weitere Organisationen, welche sich für das Wohl der Kinder und für die höhere Wert-schätzung der Arbeit als Hausfrau bzw. Hausmann einsetzen, sollten sich dringend vernetzen und aktiv die Zusammenarbeit suchen.

Es klingt zwar immer wieder schön, dass man die verschiedenen Betreuungsmodelle nicht gegeneinander ausspielen sollte, aber das geschieht leider täglich ziemlich massiv und zwar immer mehr zugunsten der Familien, welche ihre Kinder fremdbetreuen lassen. Traditionelle Familien haben immer häufiger das Nachsehen. Wer nutzt denn all die verschiedenen Angebote wie Mittagstisch, Hausaufgabenhilfe, ausserschulische Betreuung, Krippen usw. usw. Wer soll denn jetzt noch mittels Steuerreduktionen zusätzlich belohnt werden, dass die Kinder möglichst früh möglichst oft fremdbetreut werden.
Ich kann nicht oft genug betonen, dass ich die Notwendigkeit dieser Angebote verstehe - aber nicht in diesem Ausmass - und nicht auf Kosten aller Steuer-zahler!!!

Der Staat sollte die Familien finanziell unterstützen wo nötig und nicht wo möglich!

Immer habe ich zu allem ja gesagt, zum Wohl der Kinder. Nachdem ich ganz viele Berichte über "psychische Schäden aufgrund Fremdbetreuung" gelesen habe, bin ich immer noch mehr davon überzeugt, dass es nicht dem Wohl eines Kindes dient, wenn es mit 3 Monaten mehrmals wöchentlich in die Krippe gebracht wird. Wie soll so ein Kind, eine Beziehung aufbauen können, wenn es bei jedem Weinen, von einer anderen Betreuungsperson aufgenommen wird. Schafft es das Kind, innerhalb der Krippeneinrichtung eine Beziehung zu einer Betreuungsperson aufzubauen, ist es vielleicht gerade zur Praktikantin, welche nach einem Jahr die Krippe wieder verlässt. Ich weiss von Fällen, wo Kinder nach einem solchen Abschied grauenvoll leiden. Es geschieht meines Erachtens viel zu wenig Aufklärungsarbeit darüber - im Gegenteil, so wie es im Moment läuft, suggeriert man den Eltern, es sei das Normalste der Welt und für Kinder erst noch das Beste, wenn man sie in die Krippe bringt. Der Staat trägt daran die Mitschuld - je mehr Eltern dies tun um so selbstverständlicher wird es.
Eltern brauchen gar nicht mehr darüber nachzudenken, weil alle anderen tun es ja auch. Mir ist die frühe (ab 3 Monaten!!!!) und die häufige (mehr als 1 Tag in der Woche) Fremdbetreuung, wo sie nicht zwingend nötig ist, tatsächlich ein Dorn im Auge, dazu stehe ich. Es gibt aber bestimmt Kinder, die in der Krippe besser aufgehoben sind, als sie es zu Hause wären, traurig.

Aus diesem Grund komme ich auch immer mehr zur Überzeugung, dass junge Menschen dringend einen Elternkurs absolvieren müssten. Kein Mensch darf allein ein Auto lenken, wenn er nicht zuvor eine Prüfung abgelegt hat.
Aber in die verantwortungsvollste Aufgabe der Welt lässt man sie ohne jede Vorbereitungsarbeit laufen. Kein Wunder, wenn so viele überfordert sind.
Es gibt bereits solcher Angebote, die "Andere Elternschule" auf diesem Forum könnte darüber sicher gut Auskunft geben.

Ich hab eine Bekannte mit zwei Kindern (2 und 4 Jahre alt). Sie arbeitet 60 %, die Kinder gehen einen Tag in die Krippe, den Rest werden sie vom Grosi betreut. Ihr Mann - sie lässt keine Gelegenheit aus, es zu betonen - verdient sehr gut und könnte die Familie ohne weiteres allein versorgen. Kürzlich sagte sie zu mir: Gut kann ich morgen wieder in die Firma, da kann ich mich vom Stress mit den Kids erholen!!!!!!!!! Ja, die Arbeit mit Kindern ist nicht zu unterschätzen, trotzdem werden wir von den Supermamis, welche Job und Kinder unter einen Hut bringen, immer wieder gefragt: "Was du arbeitest nicht?" Eine andere Kollegin von mir gab auf eine solche Frage kürzlich die Antwort; "Nein nach so vielen Jahren "Nur-Familienfrau" bist du für jeden anderen Job überqualifiziert und unbezahlbar"!

@Anna-Paula, Rösli46Ub, Eltherz,SEKcarson, exUSfamfrau

Liebe Anna-Paula

Ihre letzten zwei Beiträge drücken perfekt aus, warum dieses Forum wirklich nötig ist und "überschreiben" auf's schönste Rösli's Traumkarikatur vom armen, gestempelten Baby-Popo!

Ich freue mich riesig über diese Beiträge! Herzlichen Dank dafür - von einer gar nicht mehr sooooo gefrusteten!!!!

Der Nachteil an diesem Forum ist, dass mein Haushalt auf der Strecke bleibt.
Ich muss mir die Zeit um hier zu schreiben immer stehlen, wenn die Kinder gerade in der Schule oder am Schlafen oder aber mit Spielen beschäftigt sind oder wenn der Papa da ist.

Aber es ist so spannend........

Als Kind war ich oft neidisch, weil meine beste Freundin (das ist sie übrigens immer noch seit mehr als 40 Jahren) mit ihren Eltern ans Meer in die Ferien fahren konnte. Meine Eltern konnten sich das nicht leisten und selbst wenn, ich glaube sie hätten es nicht getan.
Vor etwa zwei Jahren erzählte mir meine Freundin, wie sie mich immer beneidet hätte. Wir waren in den Ferien meist in irgendeiner Alphütte.
Mit Papi durften wir Murmeltiere beobachten gehen. Dazu setzten wir uns auf einen riesigen Stein mit dem Fernrohr in der Hand. Wir mussten ganz still sein, uns dann sahen wir sie aus ihren Verstecken rauskommen. Sobald wir uns bewegten, ertönte ein schriller Pfiff und die Murmeltiere verschwanden in alle Richtungen. Das ist weiss Gott etwas anderes, als sich die Tiere im Tierpark anzusehen, obwohl dies für die Kinder natürlich auch toll ist.
Nach dem Abendessen sassen wir oft zusammen noch draussen und lauschten dem Betruf. Wir haben Wanderungen unternommen, unterwegs Würste am Feuer gebrätelt usw. usw. Manchmal besuchten uns Verwandte und wir Kinder tobten gemeinsam durch die Zimmer, spielten Karten und hatten jede Menge Spass. Es war immer etwas los und es gab immer etwas zu sehen.
Schon das Einfeuern am Morgen war sehr spannend und es störte absolut niemanden wenn unsere Hände oder Kleider schmutzig wurden. Im ersten Aufsatz nach den Sommerferien ging es oft darum Ferienerlebnisse zu erzählen.
Während die vorgeschriebenen max. 2 Seiten bei mir niemals reichten, wussste meine Freundin nie was sie schreiben sollte. Sie sagte, ein Aufsatz von ihr hätte etwa so ausgesehen: 1. Tag: wir bauten am Strand Sandburgen, während unsere Eltern mit Kollegen jassten. 2. Tag: wir bauten am Strand Sandburgen, während unsere Eltern mit Kollegen jassten. 3. Tag: uns war so langweilig, weil unsere Eltern mit Kollegen jassten und unsere Freunde nicht da waren....

Unsere Eltern konnten uns vielleicht finanziell nicht so viel bieten wie andere Eltern ihren Kindern. Aber sie waren immer für uns da, sie haben uns die Natur gezeigt, sie haben Zeit mit uns verbracht. Keines von uns vier Kindern kam dabei zu kurz, sie waren stets dafür besorgt, dass es für jeden irgendetwas interessantes zu erleben gab. Sowas lässt sich mit allem Geld der Welt nicht kaufen. Weil ich der festen Überzeugung bin, dass Zeit das Wertvollste ist, was wir unseren Kindern schenken können, versuche ich es meinen Eltern möglichst gleichzutun.

Bin schon wieder vom Thema abgekommen, sorry

an Anna-Paula,..
Danke für die Antworten, die ich (allerdings auf andere Weise) UNTERSTÜTZE. Wir sollten aber (wie Sie selber feststellen) wieder zum eigentlichen Thema (Notwendigkeit des Forums) zurückkehren. Herzliche Grüsse von einer überzeugten Hausfrau.

Die Notwendigkeit des Forums ist für mich unbestritten. Ideal wäre es, wenn neue Beiträge möglichst neues Gedankengut beinhalten würden und nicht zu lange wären. Aber eben, um sicher zu gehen, dass wir neue Gesichtspunkte einbringen, müssen wir sehr viel lesen. Hier liegt vermutlich die Schwierigkeit, bzw. der Grund dafür, dass sich nicht MEHR neue Verfasser äussern.